Franz Schubert wurde am 31. Januar 1797 als Sohn eines Volksschullehrers in Himmelpfortgrund bei Wien geboren und wurde zunächst von seinem Vater in Musik unterrichtet. Ab 1808 war er Chorknabe der Wiener Hofkapelle, wo der italienische Komponist Antonio Salieri sein Lehrer und Förderer wurde. Erste Kompositionen entstanden bereits 1811. Im Jahr 1814 wurde Schubert Schulgehilfe seines Vaters, gab diese Stelle jedoch nach wenigen Jahren wieder auf. In den folgenden Jahren entfaltete Schubert eine immense kompositorische Produktivität: Innerhalb von nur 15 Jahren schuf er ein beeindruckendes Gesamtwerk, das sich hinsichtlich seines Umfangs und seiner Vielseitigkeit mit den Lebenswerken anderer Komponisten jederzeit messen kann; das von Otto Erich Deutsch erstellte Werkverzeichnis umfasst knapp eintausend Werke Schuberts. Darunter befinden sich u.a. zahlreiche Sinfonien – sieben vollendete, fünf unvollendete –, sieben Messen, etliche, teils unvollendete Opern, die zum Großteil erst Jahrzehnte nach Schuberts Tod uraufgeführt wurden, daneben umfangreiche Klavier- und Kammermusik sowie rund 600 Lieder – berühmt sind die Liederzyklen „Die schöne Müllerin“, „Die Winterreise“ und „Schwanengesang“.
Trotz dieser Werkfülle blieb Schubert der öffentliche Durchbruch zeitlebens versagt – in seinem gesamten Leben gab er nur ein einziges öffentliches Konzert. Während Schuberts Kompositionen zwar im Kreise seiner Freunde sehr geschätzt wurden und auch überregional Kennern und Liebhabern bekannt waren, konnte das breite Publikum v.a. mit den groß besetzten Werken wenig anfangen. Schuberts Lieder hingegen erfreuten sich zunehmender Beliebtheit, und gegen Ende seines Lebens begannen sich auch Verleger für Schuberts Werke zu interessieren. Die Legende vom völlig verkannten Genie gehört somit definitiv ins Reich der romantischen Legenden, obgleich die bis heute anhaltende Begeisterung für Schuberts Werke erst nach seinem Tod einsetzte.
Schubert starb am 19. November 1828 in Wien. Er wurde nur 31 Jahre alt. Während seines kurzen Lebens hatte er immer wieder mit verschiedenen Krankheiten zu kämpfen, so etwa mit einer fortschreitenden Syphilis, die ihn erstmals mit Mitte Zwanzig befiehl und sogar einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machte. Todesursache dürfte jedoch eine akute Infektionskrankheit gewesen sein, vermutlich Typhus, der damals „Nervenfieber“ genannt wurde. Gleichwohl gibt Schuberts Krankengeschichte bis heute Anlass zu Spekulationen.
Autor: Stefan Fuchs