GIACOMO PUCCINI

„Hier endet die Oper, weil an dieser Stelle der Maestro gestorben ist." Diese bewegenden Worte richtete Arturo Toscanini am 25. April 1926 an das Publikum der Mailänder Scala. Am Spielplan stand die Uraufführung von „Turandot". Zu diesem Zeitpunkt war deren Urheber, Giacomo Puccini, schon mehr als ein Jahr tot, er starb am 29. November 1924 in einer Brüsseler Klinik, wenige Tage nach einer – letztlich erfolglosen – Kehlkopfoperation.

Puccini wusste, wie es um ihn stand, er war sich seiner tödlichen Erkrankung durchaus bewusst. Und er ahnte, dass ihm nicht mehr genügend Zeit bleiben sollte, um seine „Turandot" zu vollenden. Es ist überliefert, dass er die Worte, die dann letztendlich Toscanini sprach, einige Wochen vor seinem Tod bereits vorweggenommen hatte.

Puccinis Opern reihen sich in die großen tragischen Libretti der Opernliteratur. Sein wirkliches Leben war nicht minder bewegt als das seiner Figuren auf der Bühne. Es gab unzählige, leidenschaftliche Liebschaften, am bekanntesten ist jene mit Maria Anna Coriasco, von Puccini liebevoll „Cori" genannt. Letztlich entschied sich Puccini dann aber doch zur Heirat mit der Mutter seines Sohnes, Elvira Bonturi. Angeblich soll Puccini seinen Entschluss damit erklärt haben, er sei „halt ein Gewohnheitstier und unser Sohn Antonio dann kein Bastard mehr".

Puccini liebte Frauen – und schnelle Autos. Am 25. Februar 1903 hatte er einen schweren Autounfall, an deren Folgen – Quetschungen, Platzwunden und ein Beinbruch – er noch lange laborierte. Im Rahmen der Unfallverletzungsbehandlungen stellte man auch Diabetes fest. Vom 9. Oktober bis 4. November 1923, also ein Jahr vor seinem Tod, war Puccini auch in Wien, traf unter anderem Franz Lehár und machte eine „Diabetes-Kur“.

Von den Unfallfolgen erholte er sich wieder, von den Folgen seiner Tabaksucht letztendlich aber nicht.