WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791)

Seine Karriere begann als Wunderkind, er hatte das absolute Gehör und noch heute wird er weltweit als Genie und Superstar gefeiert. Er gehört zu den größten Musikern aller Zeiten, hatte ein bewegtes Leben und besonders um seine Krankheiten und seinen Tod ranken sich viele Legenden, unter anderem, dass Mozart vergiftet worden sei. Sein großer Konkurrent und Gegenspieler Antonio Salieri habe die Tat 1825 auf dem Totenbett gebeichtet. Der österreichische Musikhistoriker Adler habe hundert Jahre später zufällig eine Niederschrift dieser Beichte in die Hände bekommen.

Fest steht, dass Mozart schon als Kind sehr zart war und dass er vielfach sogar oft lebensgefährlich erkrankte, darunter Gelenkrheumatismus, Pocken und Angina. Im Winter 1765 litt der Neunjährige sogar an lebensgefährlichem Bauchtyphus – wahrscheinlich eine Folge der schlechten hygienischen Verhältnisse, die damals in den Gasthöfen herrschten, in denen die Familie auf ihren vielen Konzertreisen durch Europa abstieg.

Das im Totenschein vermerkte „hitzige Frieselfieber“ beschreibt eher die Symptome der Erkrankung mit Fieber und Ausschlag. Erst im Jahr 2000 recherchierte  eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler aufgrund minutiöser Detektivarbeit als Todesursache ein  akutes rheumatisches Fieber, das von einer Streptokokken-Infektion ausgelöst wurde. Mangels Antibiotika führten solche Infektionen damals unweigerlich zum Tod. Denn rheumatisches Fieber hatte eine Herzschwächung und ein akutes Nierenversagen zur Folge, womit auch die angeschwollenen Gliedmaßen Mozarts erklärt werden können.  

Der niederländische Wissenschaftler Richard Zegers gelangte schließlich 2009 ergänzend zur Erkenntnis, dass Mozart an einer Pharyngitis gelitten habe, einer Halsentzündung, die mit Krämpfen, Fieber, Ausschlag und Schwellungen am Hals einherging. Mozarts Schwägerin Sophie Haibel hatte diese Symptome so beschrieben. Im Wiener Totenregister im Winter 1791 finden sich weitere Hinweise, da mehrere Todesfälle aufgrund dieser Krankheit vermerkt waren.

Letztendlich wird man wohl nie mit 100%iger Sicherheit in Erfahrung bringen, an was Mozart tatsächlich starb. Sein Leichnam wurde in einem anonymen Grab mit vier oder fünf anderen beigesetzt, was eine Identifizierung nahezu unmöglich macht. Zwar bewahrt das Mozarteum in Wien einen Schädel auf, der angeblich von dem berühmten Musiker stammt. Doch ein Abgleich der DNA mit Mozarts Verwandten 2006 führte zu keinem eindeutigen Ergebnis.

Autorin: Petra Munda