JULIANE BANSE / SOPRAN

Wenige Künstler ihrer Generation sind auf so vielen Gebieten mit verschiedenstem Repertoire so erfolgreich wie Juliane Banse. Ihr Opernrepertoire reicht von der Feldmarschallin, Figaro-Gräfin, Fiordiligi, Donna Elvira, Vitellia über Genoveva, Leonore, Tatjana, Arabella bis hin zu Grete (Schrekers Der ferne Klang). Ihren künstlerischen Durchbruch erlangte sie bereits 20-jährig als Pamina an der Komischen Oper Berlin in einer Produktion von Harry Kupfer. Unvergessen ist auch ihr Auftritt als Schneewittchen bei der Uraufführung der gleichnamigen Oper von Heinz Holliger, mit dem sie eine enge Zusammenarbeit verbindet, an der Oper Zürich. Die in Süddeutschland geborene und in Zürich aufgewachsene Sopranistin nahm zunächst Unterricht bei Paul Steiner, später bei Ruth Rohner am Opernhaus Zürich und vervollständigte dann ihre Studien bei Brigitte Fassbaender und Daphne Evangelatos in München. Mit dem Wintersemester 2016/2017 übernahm sie selbst eine Gesangsprofessur an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.

In der Saison 2018/2019 singt Juliane Banse erstmals die Partie der Tove in Schönbergs Gurre-Liedern mit dem Orquesta Nacional de España unter David Afkham im Auditorio Nacional in Madrid. Berlioz‘ Nuits d’Eté bringt sie mit dem Mozarteum-Orchester Salzburg unter Leopold Hager zur Aufführung. Mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern widmet sie sich der Jazz-Legende Cole Porter, mit dem Bayerischen Landsjugendorchester und Jonathan Nott Mahlers Symphonie Nr. 2. Four Women from Shakespeare bringt sie mit dem notabu.ensemble neue musik in der Tonhalle Düsseldorf zur Aufführung. Nach großem Erfolg als Heilige Johanna in Walter Braunfels‘ gleichnamiger Oper an der Oper Köln kehrt sie 2019 mit der gleichen Rolle an das Haus zurück.

In letzter Zeit stand Juliane Banse in der Uraufführung der Oper Lunea von Heinz Holliger zum wiederholten Male auf der Bühne der Oper Zürich. Außerdem sang sie in Strauss‘ Rosenkavalier erstmals die Marschallin, seit Jahren eine Wunschpartie der Künstlerin. Die Hauptrollen im Monodrama THE TELL-TALE HEART des niederländischen Komponisten Willem Jeths im Concertgebouw, in Girgory Frids Tagebuch der Anne Frank am Theater an der Wien, in Poulencs Monooper Voix humaine an der Staatsoper in Berlin, die Marschallin in Strauss‘ Rosenkavalier oder Elsa von Brabant in Wagners Lohengrin in Nantes und Anger waren erfolgreiche Engagements der letzten Zeit. In den USA sang sie zuletzt als Rosalinde (Fledermaus) in Chicago und in Strauss‘ Arabella an der MET in New York.

Auch im Konzertbereich ist die Künstlerin mit einem weit gefächerten Repertoire gefragt. Mit zahlreichen namhaften Dirigenten hat sie zusammengearbeitet, darunter Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Bernard Haitink, Franz Welser-Möst, Mariss Jansons, Zubin Mehta und Manfred Honeck.

Liederabende sind seit jeher fester Bestandteil des Kalenders. So war Juliane Gast in letzter Zeit zu Gast bei der Schubertiade Vilabertran, in Oxford, bei der Liedwoche auf Schloss Elmau mit Wagners Wesendonck-Liedern oder im Rahmen der ersten Konzerte im neuen Boulez-Saal in Berlin mit einem Liederabend begleitet von Wolfram Rieger. Derzeit steht für sie Hindemiths Marienleben im Lied-Mittelpunkt, mit dem sie auch in der aktuellen Saison gemeinsam mit Martin Helmchen in Speyer und in Berlin zu erleben ist. Das Werk haben die beiden auf CD eingespielt und erhielten dafür international hervorragende Kritiken.

Zahlreiche CD-Einspielungen der Künstlerin sind preisgekrönt, gleich zwei erhielten den Echo Klassik: Braunfels‘ Jeanne D’Arc mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra unter Manfred Honeck (Welt-Ersteinspielung des Jahres) und Mahlers 8. Sinfonie mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter David Zinman. Weitere herausragende Aufnahmen sind die Arien-CD Per Amore, die Lied-Aufnahme Tief in der Nacht mit Aleksandar Madzar sowie der Film Hunter’s Bride/Der Freischütz mit Juliane Banse als Agathe und dem London Symphony Orchestra unter Daniel Harding. Im Februar 2017 erschien ihre von den Medien viel gelobte CD Unanswered Love mit teils erstmals eingespielten und ihr gewidmeten Werken von Reimann, Rihm und Henze, die sie mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern und Christoph Poppen herausgebracht hat. Mit dem Münchner Rundfunkorchester spielte sie die CD Im Arm der Liebe mit Werken von Braunfels, Korngold, Marx und Pfitzner ein.